Die MS Jenny, so heißt das Schiff, wenn es nicht im Namen der Wissenschaft fährt, wurde 1969 als MS VERA auf der Elfring-Werft in Haren (Ems) gebaut. Nach einem Verkauf in die Niederlande wurde es im Jahr 1987 von Karin und Albrecht Scheubner gekauft. Dem findigen Eigner- und Kapitänsehepaar verdankt sie, dass sie zum Ausstellungs- und Eventschiff umgebaut wurde. Seit 2020 steht Andreas Schüll am Steuer.
Das Schiff hat eine Länge von 102 Metern und eine Ladefläche von rund 600 Quadratmetern. Als Güterschiff hat die MS Jenny eine Ladekapazität von 1.919 Tonnen. Das entspricht ungefähr der Ladekapazität von ca. 76 LKW.
Angetrieben wird die MS Jenny von einem Mitsubishi-Motor mit
eingebautem SCR-Katalysator, der Stickstoffmonoxid (NO) und Stickstoffdioxid
(NO2) bis über 90 % zu Stickstoff (N2) und Wasser (H2O) umwandelt.
Die MS Wissenschaft nutzt seit 2016 für die Dieselmotoren
und -aggregate GtL-Treibstoff - und war damit das erste Schiff in Deutschland.
GtL-Treibstoff besitzt physikalische Eigenschaften, die im Großen und Ganzen
denjenigen von herkömmlichem Dieselkraftstoff entsprechen. Allerdings ist die
Umweltverträglichkeit von GtL-Kraftstoffen wesentlich besser: Sie sind
schwefelfrei und enthalten weder organischen Stickstoff noch aromatische
Kohlenwasserstoff-Verbindungen. Letzteres führt auch zu einem wesentlich
geringeren Ruß-Ausstoß. Zudem sind sie so gut wie geruchsneutral. Gleichzeitig
sind die Effizienzwerte des Treibstoffes sehr gut. Der Treibstoff wird aus
Erdgas hergestellt, daher leitet sich auch die Abkürzung GtL ab: Gas to Liquid.
Seit 2020 versorgt eine Photovoltaikanlage an Deck die Ausstellung mit 35 kWh und macht sie an sonnigen Tagen unabhängig von Strom aus den Generatoren.
Falls die Photovoltaik-Anlage nicht genügend Strom erzeugt, wird ein (mit GtL betriebenes) Diesel-Aggregat eingesetzt, das der neuesten (in Deutschland noch nicht verpflichtend eingeführten) Abgasnorm Stufe III entspricht. Zudem ist das Gerät mit einem Schallpegel von max. 55 dbA deutlich leiser als herkömmliche Generatoren. Die elektronische Drehzahlregelung liefert eine gleichmäßige Frequenz von 50 Hz.