Vereinigung der Sternfreunde Münster
💶 kostenfrei
🎫 keine Anmeldung nötig
🕒 10. & 11. Juli ab 11 Uhr
📍 An Land, vor der MS Wissenschaft, Münster
Die Sonne ist das Zentralgestirn unseres Planetensystems. Um sie herum kreist die Erde und alle anderen Planeten. Sie versorgt uns ständig mit einer Leistung von 1361 Watt pro Quadratmeter. Aufgrund der Nähe zur Erde ist sie der einzige Stern auf dem man schon mit einfachen Mitteln eine Fülle von Oberflächendetails entdecken kann.
Beispielsweise Sonnenflecken. Das sind dunklere Stellen, die etwa 2000° kühler sind als die Sonnenoberfläche. Einige Sonnenflecken sind so groß, dass man sie schon mit einem Sonnenfilter ohne Fernrohr oder -glas sehen kann. Aber selbst kleine Fernrohre machen viele Einzelheiten der Sonnenflecken und Fleckengruppen sichtbar. Die Anzahl der Sonnenflecken ist ein Maß für die Sonnenaktivität, die in einem etwa elfjährigen Rhythmus schwankt.
Ein weiteres Phänomen der Photosphäre, also der Schicht der Sonnenoberfläche, die wir im Weißlicht beobachten können, sind Fackelgebiete. Deren Temperatur liegt über der durchschnittlichen Oberfläche, wodurch sie heller erscheinen.
Beobachtet man die Sonne mit speziellen Filtern wird außerdem die Schicht der Sonnenatmosphäre, die unmittelbar über der Photosphäre liegt, die Chromosphäre, sichtbar. Auffälligstes Merkmal der Chromosphäre sind die am Sonnenrand rot scheinenden Protuberanzen. Das sind Plasmawolken die durch magnetische Kräfte über der Sonnenoberfläche schweben und am Rand vor dem dunklen Himmelshintergrund leuchten. Da diese Plasmawolken kühler als die Sonnenoberfläche sind, treten sie vor ihr als dunkle Bänder hervor. Diese Protuberanzen und Filamente besitzen einen großen Formenreichtum. Teilweise folgen sie magnetischen Feldlinien und lassen Rückschlüsse auf das solare Magnetfeld zu. Vergleicht man den Anblick der Chromosphäre mit der Sonnenoberfläche im Weißlicht so fallen in der Nähe der Flecken helle Gebiete, die chromosphärischen Fackeln auf. Diese aktiven Regionen können explodieren und schleudern dabei geladene Materie von der Sonne fort in den Weltraum. Trifft diese Materie die Erdatmosphäre, werden dadurch Polarlichter sichtbar.
Wichtig: bei der Sonnenbeobachtung müssen die die Augen durch geeignete Filter vor der starken Strahlung geschützt werden. Ein Blick auf die Sonne durchs Fernrohr, durch einen Feldstecher oder auch mit dem bloßen Auge ohne Filter hätte die sofortige Erblindung zur Folge.
(c) Stitchhisto